Afterriss bzw. Analfissur bei Hunden

Ein Afterriss bei Hunden? Ja, genau das hört man immer öfter – im Bekanntenkreis, beim Tierarzt oder diversen Online-Plattformen im Netz. Doch was tun, wenn ich selbst oder mein Tierarzt genau das bei meinem geliebten Vierbeiner feststellt?

Afterrisse bei Hunden sind ganz ähnlich wie bei uns Menschen. Nämlich schmerzhaft, lästig und oftmals eine sehr langwierige und unangenehme Angelegenheit für den Betroffenen. Bei den Vierbeinern kommt natürlich noch hinzu, dass diese an ihrem Hinterteil meist sehr empfindlich sind und sich die Wunde deshalb noch schwieriger heilen lässt als bei uns Menschen. Denn der Analkanal ist auch bei Hunden äußerst empfindlich und deshalb behutsam zu pflegen. Meist tritt ein Afterriss bei Hunden direkt unter dem Schwanzansatz auf. Falls du beispielsweise deutliche Schmerzen bei dem täglichen „Geschäft verrichten“ deines Hundes sowie Appetitlosigkeit, Verstopfungen, Blutungen oder Lecken und Beißen am Schwanzbereich bemerkst, dann könnten das Symptome eines oder mehrerer Afterrisse sein.

Ganz häufig treten Afterrisse bei großen Hunden wie Schäferhunde oder Mischlinge auf. Das kommt hauptsächlich durch falsche Ernährung zustande, genau wie bei uns Menschen auch. In der Folge ist dann der Kot zu hart oder zu weich. Viele Tierärzte raten, die betroffenen Hautstelle vom Fell des Hundes zu befreien, die Risse täglich abzuduschen und mit Cremes oder Salben zu versorgen. Du kannst deinem Tier zusätzlich auf natürliche Weise helfen, statt auf kortisonhaltige Cremes und Salben zu setzen.

Analfissur bei Hunden: Anwendung von pflanzlichen Ölen

Es gibt verschiedene pflanzliche Öle oder Ölmischungen, die sich zur Pflege und zum Schutz der Wunde am After deines Hundes eignen – beispielhaft seien Olivenöl, Leinöl oder Pflanzenauszüge von Hamamelis, Eichenrinde und/oder Kamille genannt. Und so gehst du vor:

  • Die betroffene Stelle von Fell befreien und den Riss täglich vorsichtig abduschen – vor allem nach dem „Häufchen machen“.
  • Das Hautöl vor und nach dem Gassi auf die Wunde auftragen – das erleichtert das Absetzen des Kots und lindert die Schmerzen danach.
  • Zum Auftragen am besten Fingerlinge benutzen – aus Hygienegründen und damit keine zusätzlichen Bakterien an die Wunde gelangen.
  • Bei einer innenliegenden Analfissur kannst du zum Einbringen des pflanzlichen Öls eine kleine Einwegspritze benutzen – erhältlich in der Apotheke.
  • Zur besseren Wirksamkeit den Hund am besten ablenken, bis das Pflanzenöl eingezogen ist – das dauert im besten Falle nur wenige Minuten.

Zusätzlich empfehle ich dir, dich parallel mit deinem Tierarzt zusammenzusetzen und eine Nahrungsumstellung für deinen Vierbeiner zu besprechen. Denn diese kann einer der Hauptauslöser der Afterrisse deines Hundes sein. Im Folgenden habe ich zudem einige allgemeine Hinweise für dich.

Allgemeine Ernährungstipps für deine Fellnase

Natürlich kannst du als Hundebesitzer viel dafür tun, um Durchfall oder Verstopfung bei deinem Tier zu vermeiden. Denn du bist jedem Tag mit deinem vierbeinigen Liebling zusammen und kannst so genau beobachten, welche Nahrung seiner Verdauung gut tut bzw. schadet. Entsprechend lässt du dann bestimmte Bestandteile weg oder veränderst die Zusammenstellung. Bei hartnäckigen Verdauungsproblemen empfiehlt es sich, einen Fastentag (oder mehrere) für den Hund einzulegen. Das entlastet die Verdauungsorgane und kann einiges wieder ins Gleichgewicht bringen. Eine solche Verdauungspause ist ganz natürlich, denn bei der Jagd finden die Tiere auch nicht jeden Tag Nahrung.

Zudem ist grundsätzlich eine naturnahe Ernährung des Hundes sinnvoll. So sind in frischem Fleisch genau die Darmbakterien enthalten, die wichtig für die Verdauung deines Vierbeiners sind. Dabei sollten allerdings Knochen kein Hauptbestandteil der Nahrung sein, denn diese können Verstopfungen fördern. Eine faserreiche Kost dagegen bringt den Hunde-Darm in Schwung und wirkt einer Verstopfung entgegen. Außerdem sollte dein Vierbeiner immer Wasser zum Trinken zur Verfügung haben und sich ausreichend bewegen.

Was tun bei Durchfall des Hundes?

Bei Durchfall hat sich eine Mischung aus Mineralerden und Flohsamen bewährt: Bentonit, Zeolith mit hohem Klinoptilolith-Anteil und Flohsamenschalen im gleichen Verhältnis mischen und davon dem Futter hinzugeben. Zu Beginn nimmst du einen viertel Teelöffel, noch eine kleine Menge Leitungswasser dazu und alles gut mischen. Jetzt drei Tage warten und wenn das Tier immer noch Durchfall hat, auf einen halben Teelöffel steigern, nach weiteren 3 Tagen gegebenenfalls auf einen gestrichenen Teelöffel der Mischung erhöhen.

Gib bitte immer auch ein wenig Flüssigkeit hinzu und ermögliche deinem Vierbeiner, immer ausreichend zu trinken. Sollte es zu Verstopfungen kommen, die Gabe einstellen oder die Dosis verringern. Natürlich können die genannten Bestandteile auch einzeln gegeben werden.

Möglich ist zusätzlich oder einzeln die Verwendung von feingemahlener Aktivkohle. Auch davon mischst du Schritt für Schritt eine kleine Menge ins Hundefutter.

In jedem Fall sollten die jeweiligen Mengen an die Stuhlkonsistenz und die Verträglichkeitsreaktionen des Hundes angepasst werden. Im Zweifel zu all den genannten Tipps oder bei länger anhaltendem Durchfall bzw. Verstopfung bitte unbedingt den Tierarzt fragen.