Hilfe bei einer Analfissur durch Verstopfung

Vielleicht geht es dir so wie nicht wenigen anderen: Deine Analfissur heilt nicht und du bist schon ganz verzweifelt. Wenn die Analfissur durch Verstopfung entstanden ist, läufst du Gefahr, dass der Riss am Po immer wieder aufreißt und keine Chance zur Abheilung hat. Dann solltest du schnell etwas für eine funktionierende Verdauung tun. Wir erklären dir, woran du eine Verstopfung erkennst und welche Ursachen sie hat. Außerdem erfährst du drei einfache Möglichkeiten, die dir den Gang zur Toilette wesentlich erleichtern können.

Hast du eine Verstopfung und warum?

Oft entstehen bei einer Verstopfung (auch Obstipation genannt) Risse am After – entweder durch zu starkes Pressen beim Stuhlgang oder aufgrund von zu festem Kot. Gemeint ist hier eine chronische Verstopfung, also wenn du laufend Probleme damit hast. Dann kann es passieren, dass der Schließmuskel durch die genannten Gründe überdehnt wird und aufreißt. Stechende Schmerzen am After während des Stuhlgangs können die Folge sein.

Woran merkst du denn nun, ob du an einer Verstopfung leidest? Dazu solltest du erst einmal wissen, dass eine natürliche Darmentleerung ein- bis dreimal täglich erfolgt. Gehst du seltener als drei Mal in der Woche auf die Toilette oder scheidest du täglich bzw. alle zwei Tage nur sehr kleine Stuhlmengen aus, handelt es sich mit ziemlicher Sicherheit um eine Verstopfung. Weitere Anzeichen sind:

  • klumpiger und harter Kot
  • ohne starkes Pressen und/oder manuellem Nachhelfen kein Stuhlgang
  • „blockierendes“ Gefühl am Darmausgang
  • nach dem Stuhlgang noch das Gefühl einer unvollständigen Entleerung

Übrigens: Auch wenn du zweimal täglich auf die Toilette gehen kannst, aber dauerhaft eines oder mehrere der genannten Anzeichen auftreten, liegt höchstwahrscheinlich bei dir eine Obstipation vor. Die Gefahr einer Analfissur durch Verstopfung steigt – wenn es nicht schon passiert ist.

Nun entstehen chronische Verstopfungen nicht von heute auf morgen, sondern entwickeln sich im Laufe von Monaten bzw. Jahren. Die wichtigsten Ursachen dafür sind:

  • ballaststoffarme Ernährung
  • zu wenig Flüssigkeitszufuhr bzw. zu wenig trinken von Wasser u.ä.
  • falsche Getränke wie Alkohol und Koffein (Kaffee oder Cola)
  • zu viele Fertigprodukte mit zu hohem Fett- und Zuckergehalt
  • Bewegungsmangel
  • psychische Belastungen (Analfissur und Stress können zusammenhängen)
  • bestimmte Erkrankungen des Verdauungssystems
  • verschiedene Medikamente
  • häufiges Unterdrücken des Stuhlgangs
  • Störungen im Elektrolythaushalt

Den letzten Punkt möchten wir gleich noch aufgreifen: Denn Elektrolytstörungen können durch eine zu häufige Einnahme von Abführmitteln ausgelöst werden. Also raten wir dir, möglichst keine künstlichen Medikamente gegen die Verstopfung einzusetzen – damit kannst du das Problem sogar verschlimmern.

Analfissur durch Verstopfung: drei einfache Tipps zur Erleichterung

Doch was tun? Wenn deine Analfissur durch Verstopfung entstanden ist, liegt es natürlich nahe, diese möglichst zu beseitigen und für einen regelmäßigen Stuhlgang mit gesunder, heißt angemessen weicher Konsistenz zu sorgen. Das bedeutet, dass du die oben genannten Ursachen meidest bzw. ins Gegenteil umkehrst: also täglich viel Wasser und gleichzeitig wenig bis gar keinen Alkohol bzw. Koffein trinkst, keine Fertigprodukte isst, Stress verringerst, dich ausreichend bewegst und regelmäßig auf die Toilette gehst.

Um eine Analfissur durch Verstopfung bzw. das ständige Aufreißen der Wunde zu lindern bzw. zu vermeiden, habe ich noch drei einfache Tipps für dich:

  1. Atmen für den Stuhlgang: Mit einer Atemübung kannst du deine Verdauung und die Darmperistaltik in Schwung bringen – aber bitte frühestens eine Stunde nach dem Essen. Dazu beugst du dich vor einem Sessel mit ausgestreckten Armen nach vorne. Die Armlehnen umfasst du jeweils links und rechts. Nun atmest du tief durch die Nase aus und hältst den Atem an. Gleichzeitig ziehst du den Unterleib so weit es geht nach innen, um ihn danach so weit es geht wieder herauszudrücken. Das wiederholst du dreimal hintereinander, ohne dabei Luft zu holen. Jetzt atmest du wieder tief durch die Nase ein. Die ganze Übung kannst du ruhig 5 bis 10 Mal wiederholen.
  2. Heiße Auflagen gegen Verstopfung: Wärme kurbelt die Darmtätigkeit und die Durchblutung im Bauchraum an. Für solche heiße Auflagen kannst du zum Beispiel ein Kirschsteinsäckchen, einen Heublumensack oder ein Dinkelkissen verwenden. Mehrere Handtücher für einen warmen Wickel tun’s aber auch. Das innere Tuch tauchst du dazu in etwa 50 °C warmes Wasser und legst es dann vorsichtig auf den nackten Bauch. Jetzt kommen mindestens noch zwei weitere Handtücher darüber, die du ebenfalls vorwärmen solltest – beispielsweise auf der Heizung oder im Backofen. Führe eine heiße Auflage für mindestens 30 Minuten durch und lege dich dabei entspannt hin.
  3. Pflanzenöl gegen die Schmerzen beim Stuhlgang: So lange der Riss am After noch nicht ausgeheilt ist, kann es beim Stuhlgang unangenehm werden. Das wiederum birgt die Gefahr, dass du das Ganze unterdrückst. Wie oben beschrieben, kann aber genau dieses Verhalten die Verstopfung noch verstärken. Es ist empfehlenswert, ein mildes pflanzliches Öl vor und nach dem Toilettengang aufzutragen. Dadurch wird der empfindliche Analbereich sanft gepflegt. Es sollte aber keinerlei Chemie in dem Mittel enthalten ist, um den empfindlichen Bereich am After optimal zu schonen.

Es gibt noch einiges mehr, was du gegen einen verstopften Darm tun kannst. In weiteren Tipps gegen Verstopfung geht es deshalb um Bewegung, Fußbäder, Massagen und Entspannung.

Vielleicht ist dir aufgefallen, dass wir noch gar nicht über die Ernährung gesprochen haben. Denn die ist ziemlich wichtig, um eine Analfissur durch Verstopfung zu vermeiden. Deshalb haben wir dem Thema einen eigenen Beitrag gewidmet. Und wir stellen dir in einem weiteren Artikel unsere Top Ten der Lebensmittel vor, die für eine echt gute Verdauung sorgen.