Medikamente und Hilfsmittel zur Behandlung bei Analfissur

Helfen Salben gegen Analfissur? Wie sinnvoll sind Analtampons und Analdehner bei einem Riss in der Analschleimhaut? Welche Medikamente bei Analfissur helfen wirklich? Um diese Fragen zum Thema Behandlung bei Analfissur geht es im Folgenden.

Arzt, Selbsttherapie und richtiges Verhalten

Zuerst einmal möchten wir die Empfehlung aussprechen, bei einer Analfissur – vor allem, wenn du bereits länger davon geplagt wirst – zu einem Proktologen zu gehen. Er ist der passende Fachmann für Analfissuren. Dabei unterscheidet sich eine konventionelle Behandlung bei Analfissuren darin, ob diese akut oder chronisch ist. Während bei einem akuten Analriss vor allem die Symptome mit diversen Mitteln angegangen werden, hilft laut Schulmedizin bei einer chronischen Fissur oft nur noch eine Operation.

Zur Heilung des schmerzhaften Risses in der Analschleimhaut trägt zudem auch dein eigenes Verhalten bei. Vor allem in Sachen Ernährung kannst du einiges dazu beitragen, die Analfissur schneller loszuwerden und deren Symptome zu lindern. Möglicherweise möchtest du auch selbst einige freiverkäufliche Medikamente gegen Analfissur oder bestimmte Hilfsmittel ausprobieren.

Salben & Co. gegen Analfissur

Ein häufiges Mittel der Wahl sind verschiedene Salben und Cremes. Diese sollen vor allem die Schmerzen bei akuten Analfissuren reduzieren und zum Abschwellen der Schleimhaut beitragen:

  • lokal betäubende Mittel gegen akute Schmerzen z.B. mit den Wirkstoffen Lidocain oder Cinchocain
  • muskelentspannende Salben bzw. Cremes, die beispielsweise Diltiazem, Calciumantagonisten oder Nitrate enthalten

Ob diese Behandlung bei deiner Analfissur wirklich hilft, vermögen wir leider nicht zu beurteilen. Allerdings kann es bei der Anwendung von chemischen Substanzen zu Nebenwirkungen wie beispielsweise Kopfschmerzen kommen.

Analtampons für innen liegende Fissuren

Analtampons sind spezielle Zäpfchen, die mit einer Mulleinlage versehen sind. Diese verhindert, dass die Zäpfchen in den Enddarm rutschen. Zugleich sind sie mit einem Wirkstoff „getränkt“, der dann im Anus nach und nach freigesetzt wird. Genutzt werden hierbei hauptsächlich betäubende Wirkstoffe wie Lidocain und Cinchocain, die leider nicht nebenwirkungsfrei sind. Ihre Aufgabe ist vor allem, dass der Stuhlgang erleichtert wird und die Schmerzen nachlassen. Ob mit einer reinen Betäubung auch wirklich eine Heilung einhergeht, ist schwer zu sagen.

Die Analtampons werden in der Behandlung bei Analfissur vor allem dann angewendet, wenn sich die Wunde im Inneren des Analkanals befindet. Du platzierst dabei das Zäpfchen direkt am „Ort des Geschehens“, wobei ein dünner Mullstreifen außerhalb deines Afters verbleibt. Nachdem der Wirkstoff von der dünnen Mulleinlage abgegeben wurde und das Zäpfchen sich aufgelöst hat, kannst du das restliche Mullband abstreifen.

Pflanzen und Naturöle bei Analfissur

Viele Betroffene empfinden Sitzbäder als hilfreich. Die Temperatur sollte dabei zwischen 36 °C und 40 ° C liegen und das Ganze kannst du 10 bis 15 Minuten durchführen. Als pflanzliche Zusätze werden dafür u.a. Kamillenblüten, Extrakt aus Eichenrinde oder die Blätter bzw. die Rinde der Zaubernuss (= Hamamelis) empfohlen. Möglich ist auch die Zugabe von Kaliumpermanganat oder Meersalz. Besprich bitte sicherheitshalber vorher mit deinem Arzt, was am besten für dich geeignet ist.

Hilfreich können auch verschiedene Naturöle bzw. Kaltextrakte aus Pflanzen sein, die antioxidative, entzündungshemmende, feuchtigkeitsspendende, hautberuhigende und -regenerierende Eigenschaften besitzen. Weitere hilfreiche Tipps zur einfachen Selbsthilfe findest du hier.

Von A wie Analdehner bis O wie Operation

Abschließend noch einige weitere Möglichkeiten zur Behandlung bei Analfissur:

  • Mit einem Analdehner soll die Verengung des Analkanals möglichst beseitigt werden. Bei regelmäßiger Anwendung soll sich der Kanal langsam wieder aufweiten und sich lockern, wodurch der Stuhlgang erleichtert wird.
  • Wenn die Schmerzen sehr groß sind, werden in einigen Fällen auch Schmerztabletten oder -tropfen verschrieben. Hier besteht natürlich wieder die Gefahr von Nebenwirkungen.
  • Sinnvoll können spezielle Analvorlagen sein. Diese beseitigen zwar das Problem nicht, können aber zu einem besseren Wohlgefühl beitragen. So wird die umliegende Haut geschützt, falls deine Wunde nässt oder blutet. Auch deine Unterwäsche bleibt sauber und trocken.
  • Manchmal wird der Analkanal auch unter Narkose gedehnt – vor allem bei sehr großen Schmerzen. Allerdings wird von Experten von einer Dehnung unter Betäubung abgeraten, da es vermehrt zu Komplikationen gekommen ist. So kann die Muskulatur zerreißen oder ähnliches, weil eine solche Dehnung nicht leicht zu dosieren ist.
  • Möglich ist auch eine einmalige örtliche Betäubung mittels Spritze, um den Schließmuskel zu entspannen. Das soll die Untersuchung der Wunde erleichtern, aber auch den Schmerzkreislauf unterbrechen und dadurch eine Heilung unterstützen.
  • In komplizierten Fällen und bei hartnäckigen chronischen Analfissuren wird dir ein Arzt oftmals eine Operation empfehlen. Ob diese sinnvoll ist oder nicht und ob du diverse Nebenwirkungen wie Inkontinenz, Schmerzen und Probleme bei der Abheilung der Wunde riskieren willst, bleibt nur dir überlassen.