Warum die richtige Ernährung bei Analfissur wichtig ist

Okay, du denkst jetzt vielleicht: „Was bitte hat meine Ernährung mit einer Wunde am oder im Po, einer Analfissur, zu tun?“. Sehr viel! Denn die Entstehung von Analfissuren, Hämorrhoiden und anderen Hautverletzungen im Intimbereich hängt oft mit Verdauungsproblemen zusammen. Du hast viel Einfluss darauf, diese Darmprobleme in den Griff zu bekommen. Aber die richtige Ernährung bei Analfissur ist gar nicht so schwierig, wie du jetzt vielleicht denkst. Eigentlich sind es nur zwei Lebensmittelgruppen, die du öfter mal essen solltest – und einige weitere Hilfsmittel gibt’s auch.

Ernährung bei Analfissur – für eine funktionierende Verdauung

Schon bei der Entstehung einer Analfissur kann die Ernährung schuld sein. Denn ist der Stuhlgang zu hart und es kommt zu Verstopfungen, kann die empfindliche Schleimhaut im Enddarm ganz schnell aufreißen. Auch bei Durchfall wird die Darmschleimhaut stark strapaziert, und gerade wenn man hier chronische Probleme hat, wie beispielsweise bei Darmentzündung oder eben falscher Ernährung, sind Hautrisse im Enddarm eine häufige Konsequenz. Bei der Abheilung einer Fissur ist es logischerweise ebenfalls wenig förderlich, zu harten oder zu weichen Stuhlgang zu haben. Wie sieht nun die richtige Ernährung bei Analfissur aus?

Viel gute Ballaststoffe und keine leeren Kohlenhydrate

Ballaststoffe, insbesondere deren lösliche Variante, binden im Dickdarm viel Flüssigkeit an sich und vergrößern damit das Stuhlvolumen. Dadurch wird die Darmperistaltik angeregt, Verstopfungen vorgebeugt und du kannst leichter auf Toilette gehen. Hinzu kommt, dass ballaststoffreiche Nahrung deinen Stuhl weicher machen. Nicht zuletzt mögen die guten Darmbakterien die löslichen Ballaststoffe besonders gern, was förderlich für einen gesunden Darm ist. Empfehlenswert sind:

  • Gemüse wie Topinambur, Kartoffeln oder Kohl
  • Grüne Blätter wie Spinat, Salat oder Petersilie
  • Hülsenfrüchte wie Linsen, Bohnen oder Kichererbsen
  • Früchte wie Beeren, Äpfel oder Bananen
  • Trockenobst wie Feigen, Datteln oder Rosinen
  • Getreide wie Dinkel, Hafe oder Hirse
  • Pseudogetreide wie Buchweizen, Amaranth oder Qunioa
  • Nüsse, Kerne und Samen wie Haselnüsse, Kürbiskerne oder Leinsamen

Zwei Tipps: In grünen Blättern sind zwar zahlenmäßig nicht so viele Ballaststoffe enthalten, dafür aber zahlreiche weitere wertvolle Inhaltsstoffe. Und zur besseren Verträglichkeit weichst du ballaststoffreiche Lebensmittel wie Hülsenfrüchte, Nüsse und Kerne vor dem Verzehr bzw. der Weiterverarbeitung am besten einige Stunden oder über Nacht ein. Und noch ein Vorteil: Die Kochzeit verkürzt sich und du kannst Energie sparen.

Gleichzeitig ist der Verzicht auf isolierte Kohlenhydrate sinnvoll – gemeint sind damit beispielsweise raffinierter Zucker (in Getränken, Kuchen, Süßigkeiten, aber auch Fastfood), Glukose-/Fruktosesirup, Weißmehlprodukte aller Art, Eiscreme oder stark verarbeitete Fertigprodukte (z.B. Chips oder Pommes). Auch isolierte Ballaststoffe, wie beispielsweise in Weizenkleie, sind nicht sinnvoll, da du nicht vom Zusammenspiel aller normalerweise enthaltenen Nährstoffe profitierst.

Ebenfalls vorsichtig solltest du bei Lebensmitteln aus Getreide sein – auch wenn ich diese oben mit aufgezählt habe. Zum einen könntet du empfindlich aufs Gluten reagieren. Alternativ bieten sich für eine Ernährung bei Analfissur glutenfreies Brot, Mehl und ähnliches an. Aber auch die im Getreide enthaltenen Lektine können im Darm Aufruhr anrichten, denn sie sind schwer verdaulich. Wenn du die Möglichkeit hast, Produkte aus fermentiertem Getreide zu bekommen, solltest du diese immer bevorzugen.

Klar ist aber auch – nicht immer hat man seine Verdauung zu 100% in Griff, manchmal macht der Darm auch einfach, was er will. In dem Fall können Flohsamenschalen hilfreich sein.

Probiotische Lebensmittel und Darmflora aufbauen

Häufig kann eine kaputte Darmflora schuld daran sein, dass die Verdauung nicht funktioniert und selbst eine Ernährungsumstellung nicht den gewünschten Erfolg verspricht. Denn klar ist – im Darm leben mehrere Kilogramm Bakterien, die die Verdauung regulieren. Kommt das Gleichgewicht durcheinander, beispielsweise nach einer Antibiotika-Therapie, können Verdauungsstörungen auftreten. Hier heißt es, mit Probiotika dafür zu sorgen, dass die „bösen“ Bakterien vertrieben werden.

Deshalb solltest du für eine optimale Ernährung bei Analfissur – oder auch zur Vorbeugung von Afterrissen – mehrmals in der Woche probiotische Lebensmittel auf den Speiseplan setzen. Sie enthalten mehr oder weniger lebende Bakterienkulturen, die deine Darmflora stärken können. Die wichtigsten Probiotika zum Essen sind:

  1. Sauerkraut
  2. Miso
  3. Kefir
  4. Apfelessig
  5. Tempeh
  6. Kimchi
  7. Kombucha
  8. Naturjoghurt

Sollte deine Darmflora schon arg eingegriffen sein, kannst du zu speziellen Mitteln greifen, um die guten Mikroorganismen in deinem Darm wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Im besten Falle ist das Produkt fermentiert und enthält nur natürliche Zutaten. Zudem werten effektive Mikroorganismen das Ganze noch mehr auf.

Übrigens – in diesem Artikel bekommst du Tipps, wie du deine Analfissur schnell in Griff bekommst. Und hier liest du mehr über Salben & Co. gegen Analfissur. Zudem möchte ich dich darauf hinweisen, dass auch Stress einen Analriss begünstigen bzw. dessen Abheilung erschweren kann.